Podcastsong

„Wenn du nichts zu sagen hast, doch dir macht das Labern Spaß, dann mach ’nen Podcast!“ kritzelte ich im Jahr 2006 in mein Notizbuch, als ich mich mal wieder fragte, was mir der Typ in meinem MP3-Player eigentlich erzählen will. Im selben Jahr ging ich mit dem Ohrenblicke-Podcast auf Sendung, Verzeihung, ins Netz und sprach fortan zu wildfremden Menschen, verstreut im ganzen Land. Ein seltsames Gefühl, denn ich wusste nicht, warum sie ausgerechnet mir zuhörten und ob sie mich überhaupt verstanden. Aus der anfänglichen Notiz entstand kurz darauf ein ganzer Song über die Motivation von Podcastern und Podcasthörern, sich mit diesem damals noch neuen Medium zu befassen. Ich hatte ihn nie aufgenommen, vielleicht auch, weil ich beleidigte Reaktionen von humorlosen Podcastern befürchtete.

Im Jahr 2009 habe ich den Podcastsong erstmals auf der Podcon in Saarbrücken live gespielt und erntete begeisterten Beifall. Podcaster sind zwar seltsame Menschen, aber Humor scheinen sie wohl doch zu haben. Erst 2016, 10 Jahre nach der Entstehung des Songs, zum Jubiläum des Ohrenblicke-Podcasts, habe ich sowohl mir ein Herz als auch den Entschluss gefasst, ihn endlich im Studio einzuspielen. Ausgeliehen habe ich mir dafür meinen Freund, Ex-Podcaster und YouTuber Tom Funker. Anhören kann man sich das Werk z.B. auf SoundCloud. Und falls auch du einen Podcast machst und denkst, der Song passt da ganz gut rein, kannst du mich gerne (mit Link zu deinem Projekt) anschreiben und bekommst einen Gratis-Download. Denn wie sagte schon der alte Konfuzius:

„Komm und lad dir einen runter, denn er macht dein Leben bunter, so ein Podcast!“

 

 

6 Kommentare zu „Podcastsong“

  1. Für mich war uns ist der Song einfach perfekt und sagt alles was es dazu zu sagen gibt in humorvoller weise.
    Die neue Version mit Tom finde ich sehr sehr genial und gut produziert. Es geht ins Ohr und man hört ihn immer wieder gern.
    Lieber Jens, Du hast das Gefühl für Musik, Text und allem was man zu einem guten Lied braucht, es ist einfach so. Ich wünschte viele der Musiker, die in den Top10 sind, hätten das auch… Aber da bleibt oft die Frage, warum sind diese dort…..

    Ich mag einfach deine Musik, in diesem Fall EURE.

  2. Danke Meiky! Der Unterschied zwischen meiner Musik und der Musik in den Charts ist, dass ich das mache, was mir Spaß macht, meine Ideen umsetze, die raus wollen und mich weder textlich noch musikalisch am Markt und an irgendwelchen Trends orientiere. Der Podcastsong ist thematisch für eine recht kleine Zielgruppe gemacht und musikalisch schön altmodisch, was mir viel Spaß macht, aber für die Charts absolut untauglich ist.

    Meine Sachen sind zudem immer recht textlastig, was fürs Formatradio nicht geeignet ist, da Radio inzwischen hauptsächlich im Hintergrund läuft. Mit der Art Musik, wie ich sie mache, dürfte man es also nicht in die Charts schaffen. Man kann aber im kleineren Bereich durchaus erfolgreich sein, wenn man dranbleibt. Bodo Wartke hat das geschafft, er spielt vor ausverkauften Häusern und kann gut von seiner Musik leben, er wird aber im Radio allenfalls in Kultursendungen gespielt. Zum Glück ist man heutzutage nicht mehr vom Radio und TV abhängig. :)

  3. Weil du es gerade sagst, was fürs Radio nicht tauglich ist, das hab ich in den letzten Jahren auch gelernt. Nur, die Verantwortlichen sagen, das ist nicht tauglich und Hörer sagen mir immer wieder schade das es da und davon nicht mehr im Radio gibt. Mein Eindruck hat sich so geschaffen, das Radio an einem groß Teil der Hörer vorbei gemacht wird.

  4. Es hängt erst mal sehr stark vom Sender ab, wie sehr die Leute zuhören. Es gibt ja auch hier in Berlin ein paar Sender, die recht wortlastig sind, da ist die Zielgruppe eine andere als beim Dudelfunk. Da kann man auch schon mal textlastige Musik unterbringen. Aber diese Sender spielen auch keine Chartsmusik und umgekehrt: Was die spielen, kommt nicht in die Charts.

    Ich glaube, dass die Leute, die dir Feedback geben, eher die Ausnahme sind. Wenn ein Popsender plötzlich Bodo Wartke spielen würde, freut sich einer (und gibt evtl. Feedback) und 10 schalten um (ohne Feedback, das zeigt sich dann nur in der Quote). Reinhard Mey beispielsweise wird schon seit Jahrzehnten nicht mehr im Radio gespielt, obwohl er hunderttausende von Fans hat, und das hängt mit der Quote zusammen. Verglichen mit der Gesamthörerzahl sind die Liedermacher-Fans dann doch in der Minderheit, auch wenn es die aktivsten und dankbarsten Zuhörer sein mögen.

    Ich würde daher sagen: Das Radio wird an einem bestimmten Teil von Hörern vorbeigemacht, zugunsten von Massenkompatibilität.

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